Nach einer kürzeren Abwesenheit finde ich heute endlich wieder Zeit zum bloggen. Es gibt viel nerd-relevantes, denn in diesem Jahr habe ich mich zu Ostern ausgiebig dem Spielen auf diversen Plattformen gewidmet. Anlass war der Besuch einer sehr guten Freundin aus England. Genau wie meine bessere Hälfte habe ich Rach vor vielen vielen Jahren, irgendwann Ende der 90er auf einem MUSH-Server namens PernMUSH kennengelernt. Über die Jahre haben wir eine lange Freundschaft gepflegt, bei denen man sich auch mal persönlich kennengelernt hat. Sie hat uns nun zum dritten Mal besucht. Eine gemeinsame Leidenschaft ist die Spielerei, und so kam es zum ultimativen Gamer-Besuch. 🙂
Digital
Rach ist stolze Besitzerin einer Nintendo Switch, und brachte diese von der Insel mit. So richtig viel gemacht haben wir leider nicht, dafür fehlte die Zeit. Wir haben aber gemeinsam Snipperclips gespielt, einen sehr charmanten Coop-Puzzler. So richtig gut gefallen hat mir der Joy-Con Controller nicht, aber die Größe der Switch fand ich toll. Wirklich sehr portabel. Wollte das ganze mal am Fernseher anschließen, und dann haben wir’s doch vergessen.
Ansonsten hatte Rach noch ihren PS4-Controller dabei, denn wir wollten Overcooked spielen, das für mich spassigste Couch-Coop Spiel. Meine bessere Hälfte und ich haben das ganze zu zweit schon fast durchgespielt (hängen noch beim Endboss fest) aber durften schnell feststellen, dass man sich zu dritt auch ganz schön in die Quere kommen kann. Ganz durchgespielt haben wir es zu dritt nicht, aber wir sind sehr weit gekommen. Macht wirklich Laune, kann ich nur empfehlen.
Ebenfalls angespielt wurde Lovers in a Dangerous Spacetime, ein Titel, den ich nur besitze, weil’s den für PS+ Nutzer umsonst gab. Wir waren aber schnell begeistert. Hier steuert man wieder per Couch-Coop ein quietschbuntes Raumschiff durch die Galaxis, rettet Häschen, und bringt die Liebe zurück. Das dazu noch mit einem tollen Soundtrack. Wir sind beim ersten Bosskampf hängengeblieben, aber das wird auf jeden Fall weiter gespielt.

Im quietschbunten Raumschiff rettet man hier gemeinsam süße Häschen.
Escape Room
Weil wir diesen Trend schon seit Ewigkeiten mal testen wollten, haben wir am Samstag vor Ostern einen der vielen vielen Escape Rooms in Düsseldorf aufgesucht. Meine Wahl fiel letztendlich auf den Raum Götterdämmerung bei TeamEscape. Ich wollte nix horror-basiertes, und die Beschreibung klang sehr Indiana-Jones mäßig. Da Rach schon Escape Room-Erfahrung mitgebracht hatte, waren die ersten Rätsel schnell gelöst. Das Setting war indischer Dschungel, viele Schlösser mussten geöffnet, viele Codes geknackt werden. Die Zeit verging auf jeden Fall rasend schnell, und als wir dann die Ausgangstür öffnen konnten, hatten wir nur noch zwei Minuten auf der Uhr stehen. Hat mir viel Spaß gemacht. Man sollte aber eine gewisse Freude am Rätsel knacken mitbringen, bevor man so etwas angeht. Wir hatten übrigens einen tollen Guide, der das ganze auf englisch erklärt hat, und alle Rätsel lagen sowohl auf deutsch als auch englisch vor. Top!
Brettspiele
Meine Partnerin liebt Brettspiele so sehr wie ich Rollenspiele liebe. Da sie darüberhinaus auch noch sehr sehr gut spielt, spielen wir nicht häufig zu zweit. Da ist mein persönlicher Frustlevel einfach viel zu hoch. Aber sobald eine dritte Person dabei ist, habe ich auch wieder Spaß daran. Wir haben einiges aus unserer Sammlung gespielt.
Zum einen unsere kooperativen Spiele: Die verbotene Insel und Die vergessene Stadt vom Pandemie-Autoren Matt Leacock. Wir waren in allen Partien erfolgreich, was super war. Gerade in Die vergessene Stadt hatten wir zuletzt viele Niederlagen. Darüberhinaus haben wir Das Ältere Zeichen ausgepackt, mein persönliches Lieblingsspiel aus der Arkham Files-Reihe. Arkham Horror dauert mir zu lang, Eldritch Horror fand ich öd, aber DÄZ spielt sich zackig und spannend. In unserem Spiel war Azathoth die große Bedrohung, und für lange Strecken sah es so aus, als ob wir chancenlos wären. 14 Ältere Zeichen waren zu sammeln. Azathoth war auch nur noch ein Doom-Token entfernt, als die entscheidenden Zeichen errungen werden konnten. Ja klar, letztendlich ist DÄZ mehr ein Cthulhu-Kniffelspiel als pure Strategie, aber mir macht es einfach Laune.
Natürlich haben wir auch nicht kooperatives Zeugs gespielt, und zwar Agricola in der Familienspielversion und Isle of Skye. Agricola ist sicherlich mit das schönste Brettspiel, welches wir besitzen. Aufgrund der ganzen Holz-Elemente ist die Box richtig schwer. In Agricola versucht man sich als erfolgreicher Landwirt und startet mit einer zweiköpfigen Familie, die das Land bestellen muss, ohne das die Familie verhungert. Dafür hat man immer weniger Zeit. Agricola ist ein Spiel, bei dem ich immer ein bisschen panisch bin, weil ich einfach alles machen möchte, und die Züge so begrenzt sind. Macht immer wieder Spaß, ist für mich aber schon ein recht anspruchsvolles Spiel der Gattung Worker Placement. Ich würde als Alternative gerne mal Lords of Waterdeep antesten.
Isle of Skye hat die Wahl zum Kennerspiel des Jahres 2016 gewonnen. Nicht ganz verdient, meiner Meinung nach, aber es ist ein unterhaltsames Spiel. Es werden Plättchen gelegt, wie in Carcasonne, nur dass jeder seinen eigenen Bereich baut. Neue Plättchen werden nicht einfach gezogen, sondern müssen mit Gold gekauft werden. Das Spiel hat eine interessante Biet-Mechanik, die mir aber nicht ganz gut liegt, da ich nie abschätzen kann, wie viel Gold mir Plättchen wert sind. Man zieht in jeder Runde drei Plättchen, und gibt diesen verborgen einen Preis, den man entweder selber zahlen muss, oder den Mitspieler zahlen, wenn sie nach Aufdeckung das Plättchen kaufen wollen. Durch die sehr variablen Spielziele ist es aber ein Spiel mit hohem Wiederspielwert.
Rollenspiel
Meine bessere Hälfte hat einen knapp 6-stündigen One Shot für uns geleitet, und zwar in Numenera. Ich glaube, ich kann sagen, dass Numenera ihr Lieblings-System ist. Gespielt wurde The Hideous Game, das erste Instant Adventure von Monte Cook Games. Mein Charakter war Faizetta, eine naive Nano, die einen Strahlenkranz aus Feuer trägt (oder wie immer das auf deutsch heißt) und Rach spielte Ksiti, eine impulsive Jack, die mit Toten verkehrt.
Das Abenteuer spielt in Qi, quasi der Hauptstadt der Heimstätte, und ist ein investigatives Großstadtabenteuer. Faizetta arbeitet als wissenschaftliche Gehilfin an der Universität, Ksiti ist eher Goth-style unterwegs und arbeitet als Barkeeperin in diversen Kaschemmen in Qi. Nachdem sie die arme Faizetta mal wieder durch mehrere Bars schleifen konnte, fanden die beiden in einer Gasse einen gefolterten Mann, der in einer gefährlichen, grausamen Falle hing. Die beiden waren nicht in der Lage den Mann zu retten, aber dank Ksiti’s Fähigkeit mit Toten sprechen zu können, konnte man dem Mann einige Informationen abnehmen. Eine grausame Bande spielte ein gar abscheuliches Spiel, und es war nun an Faizetta und Ksiti, diese Bande aufzuhalten.
Ich habe selten so gelacht wie in diesem One-Shot. Ich muss den Hut vor meiner Partnerin ziehen, die den Großteil des Abenteuers spontan improvisieren musste. Dabei hat sie es toll geschafft, das merkwürdige, seltsame aus der Welt von Numenera in Qi zu plazieren. Ob es nun ein Würfel war, der in einer Bar namens Emotions stets den Gästen Emotionen zuflüstert, oder der Besuch in einer Fetisch-Bar, in der alle Gäste auf Cybernetics mit Numenera abfahren. Rollenspielerisch haben wir auf jeden Fall alles gegeben, und das große Gefecht am Ende war sehr spannend. Ein sehr cooler One-Shot. Ich hoffe, dass wir beim nächsten Besuch ein weiteres Abenteuer mit diesen beiden Charakteren erleben dürfen.
Das war es nun, unser spielerisches Osterfest. Ein bisschen Sightseeing und Aktiv-Urlaub haben wir auch noch gemacht. Unter anderem waren wir in den Niederlanden, um dort um die Tulpenfelder herum zu radeln, was ich wirklich nur empfehlen kann. Traumhafte Aussicht! Ich hoffe, ihr hattet auch ein cooles Osterfest mit euren Lieben. 🙂