Nach meiner langjährigen Rollenspiel-Abstinenz bin ich seit 2014 wieder bei diesem tollen Hobby dabei. Da ich recht viele Blogs lese, kannte ich den Gratisrollenspieltag, kurz GRT, bereits, habe aber bisher nie aktiv teil genommen. Überhaupt habe ich die ganze soziale Con-Komponente bisher außen vor gelassen. In diesem Jahr kam aber alles anders.
Dank Twitter habe ich ja regen Austausch mit anderen Rollenspielfans, so auch zu Aendymion, der genau wie ich ein großer Fan von Numenera ist. Nun schrieb er mich vor ein paar Wochen an, ob ich nicht Lust hätte zum GelsenCon zu kommen, dem kleinen Rollenspiel-Con des System Matters-Verlags in Gelsenkirchen. Er würde eine Runde City of Mist anbieten. Bei der Kombination konnte ich einfach nicht nein sagen. Zum einen kenne ich keinen sympatischeren Verlag als System Matters. Ich lausche regelmäßig dem Podcast, und finde, dass sie einfach tolle Arbeit für so einen kleinen Verlag machen. Dazu City of Mist, ein verdammt cooles System powered by the Apocalypse!
Also ging es am Samstag auf nach Gelsenkirchen, in knapp 40 Autominuten war ich da. Meinen Borussia Dortmund-Schal hatte ich vorsorglich zu Hause gelassen. 😉 Zeitlich passte das alles perfekt, denn meine Frau war am Samstag mit ihrem eigenen Nerd-Hobby beschäftigt. Ihr Brettspiel-Verein, die Krefelder Eiswürfel, trat bei der Regionalen Vorentscheidung zur Deutschen Mannschaftsmeisterschaft im Brettspiel an, und sie war in einem der 5 Teams.
Dungeons & Waffeln
Der Con fand im Büro der GRÜNEN statt und war bewusst auf eine kleine Teilnehmerzahl angelegt. Kurz nach 12 Uhr traf ich ein, und wurde direkt von Aendymion erkannt und begrüßt. Es gab ein bisschen Klönschnack, Daniel von System Matters produzierte Waffeln nach Hausrezept, und dann gab es eine kurze Vorstellungsrunde. Neulinge waren bei diesem Con eher Fehlanzeige, aber ich musste feststellen, dass der Kern der Szene wohl Mitte 30 ist, und entweder mit DSA oder D&D ins Hobby eingestiegen ist. Die Stories waren eigentlich fast immer identisch. Intensiv Rollenspiel als Schüler oder Student, dann ein Loch, und dann wieder angefangen. Ging mir ja nicht unähnlich. Nur dass ich ca. 10 Jahre vor den ganzen Frischlingen gespielt habe. 😉
Nach der Vorstellungsrunde sammelte man sich in Gruppen für insgesamt vier Spielrunden. Gespielt wurde im ersten Durchgang Dungeon World, City of Mist, Dread und Schatten des Dämonenfürsten (welches ich wahnsinnig gern ebenfalls gespielt hätte!), dass ja gerade bei System Matters in Arbeit ist. Ich war eine von fünf SpielerInnen der City of Mist-Runde. Zur Runde muss ich gar nicht viel sagen, außer das es absolut großartig war, und mich nur darin bestätigt, dass ich das Hardcover kaufen muss. Ein tolles PtbA-System, welches wirklich spitzenmäßig Urban Fantasy, Superhelden und Film Noir als Genres verknüpft. Gespielt habe ich übrigens einen der vorgefertigten Charaktere, Post-Mortem, eine Art Zombie-Version von Widowmaker aus Overwatch. 😉 Aendymion hat über die Runde ausführlich gebloggt, da verweise ich gerne auf seinen Spielbericht.
Ganz toll war übrigens, dass Aendymion seine Pre-Gens toll laminiert hat. Besonders die Tracking-Karten, mit denen man Status-Veränderungen festhält, waren einfach nur klasse. Man konnte sie mit Bleistift beschriften und auch problemlos wieder ausradieren. Da muss ich aber für meine nächsten Cypher-Pre-Gens an mir arbeiten.
Das City of Mist Abenteuer lief recht lang, ca. 6 Stunden, in der Zeit waren die anderen Runden bereits beendet. Es gab an den Nebentischen nochmal zwei Runden Dungeon World. In der Zwischenzeit hatte sich auch ein jüngeres Paar eingefunden, welches eher frisch im Hobby aussah. Ich mag mich aber auch täuschen. Und der Teddy samt Teufelshörnern von Neue Abenteuer war auch eingetroffen, und durfte nach der Theorie dann auch mal Dungeon World in der Praxis erleben.
Nach der Runde haben wir noch nett gequatscht, es wurde Pizza bestellt, was ich als Low Carb-erin mal ausgelassen habe, und so gegen 21 Uhr habe ich mich wieder auf den Heimweg begeben, mit einem kurzen Abstecher nach Essen um Teddy am Bahnhof abzusetzen.
Mein Fazit: jederzeit wieder, denn es war einfach eine sympathische, sehr familiäre Con, bei der sich die meisten sicherlich bereits kannten. Was ja auch nicht schlecht ist. Auf jeden Fall hat es meinen Appetit für Cons geweckt. Als Demo-Team Mitglied von Monte Cook Games wird es Zeit, dass ich da auch aktiv werde. Ich habe mir mal vorsichtig die folgenden Cons für 2018 vorgenommen:
- im April werde ich voraussichtlich mit Tim zum DraCon in die Eifel fahren
- im Sommer plane ich diesmal die FeenCon fest ein, vielleicht treffe ich dann den Michael von jaegers.net oder die Papierheldin vor Ort
- Anfang September gibt es die KrähenCon in meinem Nachbarort Krefeld
Ich würde mich außerdem freuen, nochmal was mit Aendymion zu spielen, ein toller SL. Vielleicht möchte er ja mal online was für Tim, Sal und so fort leiten? Das wäre ja mal was. 🙂
Wie immer gilt: Wenn die Zeit passt, bin ich für fast alles bereit und zu haben. Erwarte Eure Nachricht. ; )
Liebe Grüße
Sal
Ach wie schön! Freut mich total, dass die die Runde so gut gefallen hat wie mir! Habe schon lange keinen „Eye-Opener“ beim RPG erlebt (zuletzt Numenera), City of Mist hat das geschafft! Es war aber auch insgesamt einfach ne tolle Truppe, die da mitgespielt hat – inklusive unserer Untoten mit der Sniper-Rifle 😉
Ich bin eigentlich gar nicht so der Online-Spieler, aber mal schauen, vielleicht überleg ich’s mir nochmal 😉
Oh, die Chancen stehen sehr gut, mich auf der FeenCon anzutreffen. Die ersten Spielrunden sind sogar schon registriert. Also, mich würde es freuen 😉
Die FeenCon ist fest im Kalender vermerkt und sofern nicht die Grippewelle bis in den Sommer reicht, fahre ich nach Bonn 🙂
Vielleicht klappt es spätestens dort auch mit Numenera?